#GIDSdebate: Mario Golling analysiert digitale Gefahren Massenangriffe auf Bürger, Unternehmen und Institutionen, gezielte Attacken auf zahlungskräftige Opfer sowie Diebstahl und Offenlegung hochsensibler Daten: Die Bedrohungen aus dem digitalen Raum sind allgegenwärtig.

Allein im vergangenen Jahr berichtete das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik von mehr als 110 Millionen neuen Schadprogrammvarianten und von täglich bis zu 20.000 Infektionen deutscher Systeme durch fernsteuerbare Schadsoftware. Bundesinnenminister Horst Seehofer erklärte: „Alle sind digital verwundbar.“ Welche Konsequenzen sich aus dieser Situation ergeben, erläuterte jetzt Mario Golling während der fünften Auflage von #GIDSdebate. Der Wissenschaftler mit mehr als 40 Publikationen zu Cybersicherheit, Angriffserkennung und Internet der nächsten Generation referierte zum Thema „Streitkräfte und Cyberthreats – Herausforderungen für Politik und Gesellschaft“.

In seinem Impulsreferat sprach Golling sich dafür aus, die Verteidigung gegen Hacks und Bots als gesamtstaatliche Aufgabe zu sehen. Dies gelte umso mehr, als nicht nur die IT-Abhängigkeit von Behörden, Firmen und Privatanwendern weiter steige, sondern auch die Quantität und Qualität der Angriffe. Damit die Gefahren nicht im gleichen Maße zunehmen, seien insbesondere zeitgemäße, innovative Gegenmaßnahmen notwendig. Letztere könnten aus Sicht Gollings unter anderem darin bestehen, resilientere Systeme zu entwickeln, Schlüsseltechnologien konsequenter zu fördern sowie Innovationen und Kooperationen vor allem innerhalb Europas zu intensivieren. Der Handlungsbedarf sei offenkundig.

Abwarten, bis ein groß angelegter Cyberangriff wirklich jedem die Augen öffnet, dürfe keine Option sein. Daneben bleibe auf Anwenderebene einiges zu tun. So zeigten zahlreiche Veröffentlichungen, dass mehr als 80 Prozent aller Cyberangriffe menschliche Schwachstellen nutzten, führte Golling aus. Mangelndes Bewusstsein und fehlende Sachkenntnis, kombiniert mit der zunehmenden digitalen Vernetzung, machten es Cyberkriminellen leichter denn je, sich in fremden Unternehmensstrukturen einzunisten, Daten abzuführen und ganze Systeme lahmzulegen.

Autor: Mario Assmann,, FüAkBw