Neben der praktischen Anwendung der deutschen Sprache und vertiefender militärischer Ausbildung steht für die Teilnehmenden des Lehrgangs Generalstabs-/Admiralstabsdienst International (LGAI) im Mittelpunkt, ihr Wissen über Deutschland zu erweitern. Am ZInFüZentrum Innere Führung stand natürlich die Führungskultur der deutschen Streitkräfte im Mittelpunkt.

Jährlich ermöglicht die Bundeswehr internationalen Kameradinnen und Kameraden die Teilnahme am Lehrgang Generalstabs-/Admiralstabsdienst International (LGAI). Vor der zwölfmonatigen Ausbildung an der Führungsakademie in Hamburg absolvieren die Teilnehmer einen intensiven Deutschkurs an der Sprachenschule des Bundessprachenamts in Hürth bei Köln.  Als Teil dieser Vorausbildung ist auch ein Besuch am Zentrum Innere Führung in Koblenz vorgesehen. Hier werden die internationalen Gäste mit den verschiedenen Facetten der Inneren Führung vertraut gemacht. Nicht nur für die Gäste, sondern auch für die Gastgeber ist das ein besonderes Erlebnis: Die 55 LGAI-Teilnehmer kommen aus über 30 Ländern von 5 Kontinenten und gehören verschiedenen Teilstreitkräften an. 

55 Teilnehmer, 30 Länder, eine gemeinsame Sprachbarriere?

Mehrere Soldaten stehen im Kreis und halten Fäden in der Hand, die alle an einer Art Angel in der Mitte befestigt sind

Beim Besuch am ZInFüZentrum Innere Führung steht auch Teamwork im Fokus. Die LGAI-Teilnehmer ziehen zur Problemlösung im Workshop gemeinsam an mehr als nur einem Strang; Foto: Bundeswehr/Nico Caldas Hofmann

Ein wichtiger Bestandteil des LGAI ist die Sprachausbildung, der zu einem gewissen Teil auch der Besuch am ZInFüZentrum Innere Führung dient. Die Teilnehmer hören hier nicht zum ersten Mal von der Führungskultur der Bundeswehr. Doch in Präsentationen, Diskussionen und Workshops geht es auch ans „Eingemachte“ der Inneren Führung: die Rechtsstaatlichkeit Deutschlands und welche Regeln sich daraus für die Bundeswehr ergeben, die wichtige Frage des „Dienens wofür?“, Diversity Management in den Streitkräften und die Auswertung der Inneren und Sozialen Lage sowie die Bedeutung des Coachings  in der Bundeswehr sind Teil des Besuchs und für die „non-native-Speaker“ kann das schnell zur Herausforderung werden.

„Daher setzen wir bewusst auf eine einfache Sprache und stärken den Diskussionsanteil, wo es nur geht“, sagt Oberstleutnant Stefan Eich, der den Besuch am ZInFüZentrum Innere Führung auch in diesem Jahr koordiniert hat. „So dient der Besuch hier nicht nur der Wissensvermittlung, sondern auch dem Abbau der Sprachbarriere. Für mich und die Vortragenden ist es wiederum toll, in der Diskussion mal ganz andere Perspektiven auf Aspekte unseres Auftrags geboten zu bekommen.“

Die Freiheiten und Rechte, die Soldatinnen und Soldaten in Deutschland neben ihren Pflichten als Staatsbürger in Uniform genießen – das wird dabei auch klar – sind für viele der Besucher gar nicht so selbstverständlich. Und so ist der Besuch des LGAI auch für die Vortragenden eine Gelegenheit, sich die Bedeutung ihrer Rolle als „Staatsbürger in Uniform“ und Vermittler dieser Rolle noch einmal vor Augen zu führen.

von Christopher Steiger