Mit dem Aufstieg zur global agierenden Großmacht hat die Volksrepublik China auch ihre Marinepräsenz auf den Weltmeeren ausgeweitet.

Als Botschafter in Blau dienen die Kriegsschiffe der Volksbefreiungsarmee hierbei als wichtige Instrumente im diplomatischen Werkzeugkasten Pekings. Im vergangenen Jahrzehnt stand auch die Ostsee im Fokus chinesischer Marinediplomatie. In diesem Artikel zeigt Tobias Kollakowski am Beispiel der Ostseeanrainer auf, wie China seine militärische Präsenz in europäischen Gewässern geschickt genutzt hat, um mit kooperativer Marinediplomatie die verteidigungspolitischen Beziehungen zu den Europäern auszubauen. Mit Ausnahme der sino-russischen Beziehungen war diesem Ansatz jedoch kein Erfolg beschert. Dafür waren die politischen Interessen und Zielvorstellungen, die die chinesische Außen- und Sicherheitspolitik geleitet haben, zu inkompatibel mit europäischen Interessen und Werten. Ein wichtiges Opportunitätsfenster ist damit unwiederbringlich verloren, so der Autor.

Tobias Kollakowski (2024): China’s Naval Diplomacy in the Baltic Sea at the Beginning of the Twenty-First Century – A Lost Window of Opportunity, in: Naval War College Review, Vol. 77, No. 2, Art. 1.


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Autor: Redaktion GIDS 

Illustration: NIWC Pacific